Rechtsprechung
   BGH, 30.04.2019 - VI ZR 360/18   

Zitiervorschläge
https://dejure.org/2019,25810
BGH, 30.04.2019 - VI ZR 360/18 (https://dejure.org/2019,25810)
BGH, Entscheidung vom 30.04.2019 - VI ZR 360/18 (https://dejure.org/2019,25810)
BGH, Entscheidung vom 30. April 2019 - VI ZR 360/18 (https://dejure.org/2019,25810)
Tipp: Um den Kurzlink (hier: https://dejure.org/2019,25810) schnell in die Zwischenablage zu kopieren, können Sie die Tastenkombination Alt + R verwenden - auch ohne diesen Bereich zu öffnen.

Volltextveröffentlichungen (17)

  • IWW

    § 1004 Abs. 1 Satz 2 BGB, § 823 Abs. 1 BGB, Art. 2 Abs. 1, Art. 1 Abs. 1 GG, Art. 8 Abs. 1 EMRK, Art. 5 Abs. 1 GG, Art. 10 Abs. 1 EMRK

  • kanzlei.biz

    Unzulässige Berichterstattung über Veröffentlichung von Nacktfotos einer Sängerin

  • online-und-recht.de

    Presseberichterstattung intime Aufnahmen

  • debier datenbank(Leitsatz frei, Volltext 2,50 €)

    Art. 8, 10 EMRK

  • rewis.io

    Presserecht: Schwerwiegender Eingriff in Privatsphäre durch individualisierte Berichterstattung im Internet

  • rabüro.de

    Zur Unzulässigkeit einer Presseberichterstattung über die in erpresserischer Absicht erfolgte Veröffentlichung von intimen Aufnahmen im Internet

  • ra.de
  • degruyter.com(kostenpflichtig, erste Seite frei)

    Rechtswidrige Berichterstattung über Erpressung mit intimen Aufnahmen

  • VersR (via Owlit)(Abodienst, Leitsatz frei)

    BGB § 823 Abs. 1; BGB § 1004 Abs. 1 S. 2; GG Art. 1 Abs. 1; GG Art. 2 Abs. 1
    Persönlichkeitsrecht: Unzulässigkeit einer Wortberichterstattung über eine Erpressung durch Veröffentlichung intimer Aufnahmen im Internet

  • rechtsportal.de(Abodienst, kostenloses Probeabo)
  • rechtsportal.de

    Zulässigkeit einer Presseberichterstattung über die in erpresserischer Absicht erfolgte Veröffentlichung von intimen Aufnahmen im Internet

  • datenbank.nwb.de
  • ibr-online(Abodienst, kostenloses Probeabo, Leitsatz frei)
  • juris(Abodienst) (Volltext/Leitsatz)

Kurzfassungen/Presse (4)

  • lhr-law.de (Kurzinformation)

    Rechtswidrige Berichterstattung über Erpressung mit intimen Aufnahmen

  • beckmannundnorda.de (Kurzinformation)

    Unzulässige Presseberichterstattung über die in erpresserischer Absicht erfolgte Veröffentlichung von intimen Aufnahmen im Internet

  • lto.de (Kurzinformation)

    Berichte über Erpressung mit Nackfotos: Lena Meyer-Landrut gewinnt gegen Bild-Zeitung

  • otto-schmidt.de (Kurzinformation)

    Intime Aufnahmen: Berichterstattung über Erpressung kann allgemeines Persönlichkeitsrecht der Erpressten unverhältnismäßig beeinträchtigen

Besprechungen u.ä.

  • jurafuchs.de (Fallmäßige Aufbereitung - für Studienzwecke)

    Berichterstattung über unbefugte erpresserische Verbreitung von Nacktfotos einer Sängerin

Hinweis zu den Links:
Zu grauen Einträgen liegen derzeit keine weiteren Informationen vor. Sie können diese Links aber nutzen, um die Einträge beispielsweise in Ihre Merkliste aufzunehmen.

Verfahrensgang

Papierfundstellen

  • NJW 2020, 53
  • MDR 2019, 1133
  • GRUR 2019, 1092
  • VersR 2019, 1514
  • MMR 2019, 818
  • K&R 2019, 642
  • ZUM 2019, 951
  • afp 2019, 443
 
Sortierung



Kontextvorschau





Hinweis: Klicken Sie auf das Sprechblasensymbol, um eine Kontextvorschau im Fließtext zu sehen. Um alle zu sehen, genügt ein Doppelklick.

Wird zitiert von ... (18)Neu Zitiert selbst (27)

  • BGH, 29.11.2016 - VI ZR 382/15

    Schutz der Privatsphäre: Presseberichterstattung über den Gesundheitszustand

    Auszug aus BGH, 30.04.2019 - VI ZR 360/18
    Er umfasst insbesondere Angelegenheiten, die wegen ihres Informationsinhalts typischerweise als "privat" eingestuft werden, etwa weil ihre öffentliche Erörterung oder Zurschaustellung als unschicklich gilt, das Bekanntwerden als peinlich empfunden wird oder nachteilige Reaktionen der Umwelt auslöst (vgl. Senat, Urteile vom 2. Mai 2017 - VI ZR 262/16, NJW-RR 2017, 1516 Rn. 19; vom 29. November 2016 - VI ZR 382/15, NJW 2017, 1550 Rn. 9; vom 25. Oktober 2011 - VI ZR 332/09, NJW 2012, 767 Rn. 15; BVerfGE 32, 373, 379 f.; 101, 361, 382).

    Zwar kann der Schutz des Persönlichkeitsrechts entfallen oder zumindest im Rahmen der Abwägung zurücktreten, wenn der Grundrechtsträger seine Privatsphäre von sich aus öffnet und dieser zuzurechnende Angelegenheiten der Öffentlichkeit zugänglich macht (vgl. Senat, Urteile vom 29. November 2016 - VI ZR 382/15, NJW 2017, 1550 Rn. 12; vom 13. Oktober 2015 - VI ZR 271/14, BGHZ 207, 163 Rn. 36 jeweils mwN).

    Der Eingriff in das Persönlichkeitsrecht ist nur dann rechtswidrig, wenn das Schutzinteresse des Betroffenen die schutzwürdigen Belange der anderen Seite überwiegt (vgl. Senat, Urteile vom 18. Dezember 2018 - VI ZR 439/17, juris Rn. 10; vom 12. Juni 2018 - VI ZR 284/17, NJW 2018, 3509 Rn. 18; vom 2. Mai 2017 - VI ZR 262/16, NJW-RR 2017, 1516 Rn. 22; vom 29. November 2016 - VI ZR 382/15, NJW 2017, 1550 Rn. 15; vom 15. September 2015 - VI ZR 175/14, BGHZ 206, 347 Rn. 20; vom 17. Dezember 2013 - VI ZR 211/12, BGHZ 199, 237 Rn. 22; jeweils mwN).

    Da die Aussagen die Privatsphäre der Klägerin betreffen, ist ungeachtet der Wahrheit der mitgeteilten Äußerungen von entscheidender Bedeutung, ob sie sich durch ein berechtigtes Informationsinteresse der Öffentlichkeit rechtfertigen lassen (vgl. Senat, Urteile vom 4. Dezember 2018 - VI ZR 128/18, juris Rn. 6; vom 12. Juni 2018 - VI ZR 284/17, NJW 2018, 3509 Rn. 19; vom 2. Mai 2017 - VI ZR 262/16, NJW-RR 2017, 1516 Rn. 23; vom 29. November 2016 - VI ZR 382/15, NJW 2017, 1550 Rn. 16; BVerfGE 99, 185, 196 f.; BVerfG [K], NJW 2000, 2413, 2414, juris Rn. 22).

    Die für den Unterlassungsanspruch gemäß § 1004 Abs. 1 Satz 2 BGB erforderliche Wiederholungsgefahr wird aufgrund der erfolgten Rechtsverletzung vermutet (vgl. Senat, Urteile vom 4. Dezember 2018 - VI ZR 128/18, juris Rn. 9; vom 29. November 2016 - VI ZR 382/15, NJW 2017, 1550 Rn. 17; vom 15. September 2015 - VI ZR 175/14, BGHZ 206, 347 Rn. 30; jeweils mwN).

  • BGH, 13.10.2015 - VI ZR 271/14

    Anspruch auf Löschung intimer Bilder nach Beziehungsende

    Auszug aus BGH, 30.04.2019 - VI ZR 360/18
    Dazu gehören unter anderem die vertrauliche Kommunikation in einer Beziehung (vgl. jeweils zu Eheleuten Senat, Urteil vom 25. Oktober 2011 - VI ZR 332/09, NJW 2012, 767 Rn. 15; BVerfGE 27, 344, 351 f.; von Strobl-Albeg/Peifer, in: Wenzel, Das Recht der Wort- und Bildberichterstattung, 6. Aufl., Kap. 8 Rn. 104) und der Bereich der Sexualität (vgl. Senat, Urteile vom 13. Oktober 2015 - VI ZR 271/14, BGHZ 207, 163 Rn. 33; vom 25. Oktober 2011 - VI ZR 332/09, NJW 2012, 767 Rn. 15; BVerfGE 47, 46, 73; 49, 286, 298).

    Fehlte es hier an einem Schutz vor der Kenntniserlangung anderer, wären die unbefangene Kommunikation unter Nahestehenden und die sexuelle Entfaltung beeinträchtigt oder unmöglich, obwohl es sich um grundrechtlich geschützte Verhaltensweisen handelt (vgl. Senat, Urteile vom 13. Oktober 2015 - VI ZR 271/14, BGHZ 207, 163 Rn. 33; vom 25. Oktober 2011 - VI ZR 332/09, NJW 2012, 767 Rn. 15; BVerfGE 101, 361, 382).

    Zwar kann der Schutz des Persönlichkeitsrechts entfallen oder zumindest im Rahmen der Abwägung zurücktreten, wenn der Grundrechtsträger seine Privatsphäre von sich aus öffnet und dieser zuzurechnende Angelegenheiten der Öffentlichkeit zugänglich macht (vgl. Senat, Urteile vom 29. November 2016 - VI ZR 382/15, NJW 2017, 1550 Rn. 12; vom 13. Oktober 2015 - VI ZR 271/14, BGHZ 207, 163 Rn. 36 jeweils mwN).

    Die Klägerin hat ausschließlich ihrem Freund Einblick gewährt und ihm die Aufnahmen überlassen (vgl. dazu Senat, Urteil vom 13. Oktober 2015 - VI ZR 271/14, BGHZ 207, 163 Rn. 37).

    Hinzu kommt, dass die Berichterstattungen durch die Wiedergabe der Erpresser-Tweets den Leser daran teilhaben lassen, wie die Klägerin gegen ihren Willen zum reinen Objekt des Bildbetrachters wird und dadurch ein Ausgeliefertsein sowie eine Fremdbestimmung erfährt, die als demütigend wahrgenommen wird (vgl. dazu Senat, Urteil vom 13. Oktober 2015 - VI ZR 271/14, BGHZ 207, 163 Rn. 35; BVerfG [K], NJW 2019, 1277 Rn. 25).

  • BGH, 25.10.2011 - VI ZR 332/09

    Persönlichkeitsrechtsverletzung: Berichterstattung über die Mitwirkung als

    Auszug aus BGH, 30.04.2019 - VI ZR 360/18
    Ob deren absolut geschützte Intimsphäre durch die Berichterstattungen berührt ist, kann offenbleiben (vgl. dazu Senat, Urteil vom 25. Oktober 2011 - VI ZR 332/09, NJW 2012, 767 Rn. 10 f.; BVerfG [K], NJW 2009, 3357 Rn. 25 f.).

    Er umfasst insbesondere Angelegenheiten, die wegen ihres Informationsinhalts typischerweise als "privat" eingestuft werden, etwa weil ihre öffentliche Erörterung oder Zurschaustellung als unschicklich gilt, das Bekanntwerden als peinlich empfunden wird oder nachteilige Reaktionen der Umwelt auslöst (vgl. Senat, Urteile vom 2. Mai 2017 - VI ZR 262/16, NJW-RR 2017, 1516 Rn. 19; vom 29. November 2016 - VI ZR 382/15, NJW 2017, 1550 Rn. 9; vom 25. Oktober 2011 - VI ZR 332/09, NJW 2012, 767 Rn. 15; BVerfGE 32, 373, 379 f.; 101, 361, 382).

    Dazu gehören unter anderem die vertrauliche Kommunikation in einer Beziehung (vgl. jeweils zu Eheleuten Senat, Urteil vom 25. Oktober 2011 - VI ZR 332/09, NJW 2012, 767 Rn. 15; BVerfGE 27, 344, 351 f.; von Strobl-Albeg/Peifer, in: Wenzel, Das Recht der Wort- und Bildberichterstattung, 6. Aufl., Kap. 8 Rn. 104) und der Bereich der Sexualität (vgl. Senat, Urteile vom 13. Oktober 2015 - VI ZR 271/14, BGHZ 207, 163 Rn. 33; vom 25. Oktober 2011 - VI ZR 332/09, NJW 2012, 767 Rn. 15; BVerfGE 47, 46, 73; 49, 286, 298).

    Fehlte es hier an einem Schutz vor der Kenntniserlangung anderer, wären die unbefangene Kommunikation unter Nahestehenden und die sexuelle Entfaltung beeinträchtigt oder unmöglich, obwohl es sich um grundrechtlich geschützte Verhaltensweisen handelt (vgl. Senat, Urteile vom 13. Oktober 2015 - VI ZR 271/14, BGHZ 207, 163 Rn. 33; vom 25. Oktober 2011 - VI ZR 332/09, NJW 2012, 767 Rn. 15; BVerfGE 101, 361, 382).

  • BGH, 29.11.2021 - VI ZR 248/18

    "Kohl-Protokolle": Helmut Kohl zu früh gestorben - Witwe bekommt

    In der mit der im Oktober 2014 erfolgten Veröffentlichung und dem sich anschließenden Vertrieb des - zunächst ungeschwärzten - Buches einhergehenden Veröffentlichung und Verbreitung auch der vorstehenden Passagen liegt die Erstbegehung, die eine tatsächliche Vermutung für die Wiederholungsgefahr begründet (vgl. nur Senatsurteile vom 17. Dezember 2019 - VI ZR 249/18, AfP 2020, 143 Rn. 21 - Kommunalpolitiker; vom 30. April 2019 - VI ZR 360/18, NJW 2020, 53 Rn. 30 mwN).
  • BGH, 18.05.2021 - VI ZR 441/19

    Unterlassungsklage gegen die weitere Verbreitung von Szenen aus dem Film "Die

    Der Senat verkennt dabei nicht, dass der Kläger als damals minderjähriges Opfer schwerer Straftaten grundsätzlich in besonderem Maße schutzwürdig ist (vgl. Senatsurteil vom 30. April 2019 - VI ZR 360/18, NJW 2020, 53 Rn. 26 mwN; ergänzend EGMR, Urteil vom 17. Januar 2012 - Nr. 33497/07 Rn. 58) und dass die Selbstöffnung des Klägers zunächst zur Aufdeckung der Straftaten und zur persönlichen Aufarbeitung des erlebten Missbrauchs erforderlich war, was nicht gegen ihn gewendet werden darf.
  • BGH, 29.06.2021 - VI ZR 52/18

    A) Dient der Betrieb eines einer bestimmten Person 'gewidmeten',

    cc) Im erfolgten Betrieb des Blogs liegt die Erstbegehung, die eine - auf der Grundlage der bislang getroffenen Feststellungen nicht widerlegte - tatsächliche Vermutung für die Wiederholungsgefahr begründet (vgl. nur Senatsurteile vom 17. Dezember 2019 - VI ZR 249/18, AfP 2020, 143 Rn. 21; vom 30. April 2019 - VI ZR 360/18, NJW 2020, 53 Rn. 30 mwN).
  • BGH, 10.11.2020 - VI ZR 62/17

    Persönlichkeitsrechtsverletzung in der Presseberichterstattung: Bestimmung des

    Er umfasst insbesondere Angelegenheiten, die wegen ihres Informationsgehalts typischerweise als "privat" eingestuft werden, etwa weil ihre öffentliche Erörterung oder Zurschaustellung als unschicklich gilt, das Bekanntwerden als peinlich empfunden wird oder nachteilige Reaktionen der Umwelt auslöst (vgl. nur Senatsurteile vom 30. April 2019 - VI ZR 360/18, AfP 2019, 443 Rn. 11; vom 2. Mai 2017 - VI ZR 262/16, NJW-RR 2017, 1516 Rn. 19; vom 29. November 2016 - VI ZR 382/15, NJW 2017, 1550 Rn. 9; vom 25. Oktober 2011 - VI ZR 332/09, NJW 2012, 767 Rn. 15).

    Das Berufungsgericht geht jedoch nach der allgemeinen Lebenserfahrung zutreffend davon aus, dass die Bilder geeignet sind, nicht nur die Aufmerksamkeit auf den Artikel zu lenken, sondern ein darüberhinausgehendes, nicht selten der Befriedigung der Sensationsgier dienendes Interesse an einem Besuch der Grabstätte zu wecken (vgl. zur "Anlockwirkung" einer Berichterstattung Senatsurteil vom 30. April 2019 - VI ZR 360/18, AfP 2019, 443 Rn. 24).

  • BGH, 06.06.2023 - VI ZR 309/22

    Teilweise Unzulässigkeit einer Filmberichterstattung über eine Kindesentführung

    Die Klägerin ist als damals minderjähriges Opfer einer schweren Straftat in ganz besonderem Maße schutzwürdig (vgl. Senat, Urteile vom 18. Mai 2021 - VI ZR 441/19, BGHZ 230, 71 Rn. 45; vom 30. April 2019 - VI ZR 360/18, NJW 2020, 53 Rn. 26; Götting/Schertz/Seitz, Handbuch des Persönlichkeitsrechts, 2. Aufl., § 12 Rn. 80; jeweils mwN).

    Die für den Unterlassungsanspruch (§ 1004 Abs. 1 Satz 2 BGB analog) erforderliche Wiederholungsgefahr wird aufgrund der erfolgten Rechtsverletzung vermutet; diese Vermutung hat die Beklagte nicht entkräftet (vgl. Senat, Urteile vom 14. Dezember 2021 - VI ZR 403/19, NJW-RR 2022, 419 Rn. 21; vom 30. April 2019 - VI ZR 360/18, NJW 2020, 53 Rn. 30).

  • OLG Köln, 21.11.2019 - 15 U 121/19

    Unterlassungsansprüche wegen Wortberichterstattungen

    Er umfasst insbesondere Angelegenheiten, die wegen ihres Informationsinhalts typischerweise als "privat" eingestuft werden, etwa - aber eben nicht nur - weil ihre öffentliche Erörterung oder Zurschaustellung als unschicklich gilt, das Bekanntwerden als peinlich empfunden wird oder nachteilige Reaktionen der Umwelt auslöst (st. Rspr., vgl. zuletzt BGH v. 30.04.2019 - VI ZR 360/18, BeckRS 2019, 18754 Rn. 11 m.w.N.).

    cc) Soweit der Schutz des Persönlichkeitsrechts entfallen oder zumindest im Rahmen der Abwägung deutlich zurücktreten kann, wenn der Betroffene seine Privatsphäre von sich aus geöffnet und dieser zuzurechnende Angelegenheiten selbst der Öffentlichkeit zugänglich gemacht hat (sog. Selbstöffnung, st. Rspr., vgl. zuletzt BGH v. 30.4.2019 - VI ZR 360/18, BeckRS 2019, 18754 Rn. 15 m.w.N.), kann sich die Verfügungsbeklagte darauf hier nicht stützen.

    Der Eingriff in das Persönlichkeitsrecht ist nur rechtswidrig, wenn das Schutzinteresse des Betroffenen die schutzwürdigen Belange der anderen Seite überwiegt (st. Rspr., vgl. zuletzt BGH v. 30.04.2019 - VI ZR 360/18, BeckRS 2019, 18754 Rn. 18 m.w.N.).

    Da die Aussagen die Privatsphäre des Verfügungsklägers betreffen, ist ungeachtet der Wahrheit der mitgeteilten Äußerungen von entscheidender Bedeutung, ob sie sich durch ein berechtigtes Informationsinteresse der Öffentlichkeit rechtfertigen lassen (st. Rspr., vgl. zuletzt BGH v. 30.04.2019 - VI ZR 360/18, BeckRS 2019, 18754 Rn. 19 m.w.N.).

  • BGH, 14.03.2023 - VI ZR 338/21

    Verletzung des allgemeinen Persönlichkeitsrechts durch eine Berichterstattung

    Der Umstand, dass eine - wahre - Tatsache bereits einer größeren Öffentlichkeit bekannt ist und deren Sicht auf die betroffene Person schon wesentlich mitprägt, ist allerdings geeignet, das Gewicht ihrer Weiterverbreitung gegenüber dem Ersteingriff erheblich zu mindern (vgl. BVerfG, NJW-RR 2010, 1195 Rn. 33; Senatsurteil vom 30. April 2019 - VI ZR 360/18, NJW 2020, 53 Rn. 28; jeweils mwN).

    Anders verhält es sich aber, wenn die angegriffene Verbreitung den Kreis der Rezipienten erheblich erweitert hat (vgl. Senatsurteil vom 30. April 2019 - VI ZR 360/18, NJW 2020, 53 Rn. 28 mwN).

  • BGH, 14.12.2021 - VI ZR 403/19

    Zur Verletzung des allgemeinen Persönlichkeitsrechts durch einen das Sexualleben

    d) Die für den Unterlassungsanspruch gemäß § 1004 Abs. 1 Satz 2 BGB (analog) erforderliche Wiederholungsgefahr wird aufgrund der erfolgten Rechtsverletzung vermutet; diese Vermutung hat die Beklagte nicht entkräftet (vgl. Senatsurteil vom 30. April 2019 - VI ZR 360/18, NJW 2020, 53 Rn. 30).
  • OLG Köln, 23.07.2020 - 15 U 280/19

    Unterlassungsansprüche wegen zweier ehrverletzender Wortberichterstattungen in

    Er umfasst insbesondere Angelegenheiten, die wegen ihres Informationsinhalts typischerweise als "privat" eingestuft werden, weil ihre öffentliche Erörterung oder Zurschaustellung als unschicklich gilt, das Bekanntwerden als peinlich empfunden wird oder nachteilige Reaktionen der Umwelt auslöst (vgl. BGH, Urt. v. 30.4.2019 - VI ZR 360/18, BeckRS 2019, 18754 Rn. 11 m.w.N.).

    Er kann dann nicht gleichzeitig den öffentlichkeitsabgewandten Schutz seiner Privatsphäre geltend machen (vgl. BGH, Urt. v. 30.4.2019 - VI ZR 360/18, BeckRS 2019, 18754 Rn. 15 m.w.N.).

    Der Eingriff in das Persönlichkeitsrecht ist nur rechtswidrig, wenn das Schutzinteresse des Betroffenen die schutzwürdigen Belange der anderen Seite überwiegt (vgl. BGH, Urt. v. 30.4.2019 - VI ZR 360/18, BeckRS 2019, 18754 m.w.N.).

    Da die Aussagen die Privatsphäre des Klägers betreffen, ist ungeachtet der Wahrheit der mitgeteilten Äußerungen von entscheidender Bedeutung, ob sie sich durch ein berechtigtes Informationsinteresse der Öffentlichkeit rechtfertigen lassen (vgl. BGH, Urt. v. 30.4.2019 - VI ZR 360/18, BeckRS 2019, 18754).

  • BGH, 29.06.2021 - VI ZR 10/18

    Unterlassung der Veröffentlichung der Beiträge eines Bloggers im Internet wegen

    cc) Im erfolgten Betrieb des Blogs liegt die Erstbegehung, die eine - auf der Grundlage der bislang getroffenen Feststellungen nicht widerlegte - tatsächliche Vermutung für die Wiederholungsgefahr begründet (vgl. nur Senatsurteile vom 17. Dezember 2019 - VI ZR 249/18, AfP 2020, 143 Rn. 21; vom 30. April 2019 - VI ZR 360/18, NJW 2020, 53 Rn. 30 mwN).
  • LG Frankfurt/Main, 20.02.2020 - 3 O 162/19

    Zwangsouting vor dem Arbeitgeber

  • LG Berlin, 22.06.2021 - 27 O 174/20
  • OLG Düsseldorf, 12.03.2020 - 16 U 67/19

    Unterlassung einer bereits gelöschten Berichterstattung im Internet

  • OLG Köln, 22.02.2022 - 15 U 173/21
  • OLG Köln, 17.03.2022 - 15 U 173/21
  • LG Frankfurt/Main, 02.07.2020 - 3 O 396/19

    Entschädigung bei Offenbarung einer Erkrankung.

  • LG Frankfurt/Main, 02.07.2020 - 3 O 392/19

    Trauer als Teil der Privatsphäre

  • LG Frankfurt/Main, 10.10.2019 - 3 O 500/18

    Zur Frage der Selbstöffnung des Betroffenen bei einem Gegenangriff.

Haben Sie eine Ergänzung? Oder haben Sie einen Fehler gefunden? Schreiben Sie uns.
Sie können auswählen (Maus oder Pfeiltasten):
(Liste aufgrund Ihrer bisherigen Eingabe)
Komplette Übersicht